28_Martinimarkt ( Heiratsmarkt ) Wiedensahl, 11. 11. 2010
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Traditionell - heute zum 178. Mal - findet im Schaumburger Land jedes Jahr am 2.Donnerstag im November in der Woche des Martinstags in Wiedensahl der “Martinimarkt” oder auch “Heiratsmarkt” statt - angeblich Norddeutschlands größter Eintagesmarkt. Dann herrscht Ausnahmezustand in dem kleinen Wilhelm-Busch-Dorf in der Nähe von Stadthagen : auf 2 km Länge reihen sich entlang der mitten durchs Dorf führenden Hauptstraße die Verkaufsbuden, in denen man von der Stecknadel - über Mettwurst, Maschinen und Meterware - bis zum Traktor alles erwerben kann, was das Herz begehrt! Damit man auf dem langen “Marsch” nicht schlappmacht, versorgen zahlreiche “Fress- und Saufbuden” die Besucher - von denen dieses Jahr ca. 30.000 erwartet werden - mit allerlei Getränken, Gegrilltem, Gekochtem und Gebackenem; oder man kehrt auf halbem Weg in dem im ganzen Landkreis bekannten Treffpunkt bei “Steuber” ein, wo man sich bei Bier und Schnaps, kleinen leckeren Gerichten, Grütze und angeregten Gesprächen für kurze Zeit vom Stress erholen und an kalten Tagen wieder aufwärmen kann.
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Stärkung für den "langen Marsch"
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“Heiratsmarkt ist auch ohne Eheabsichten ein einmaliges Erlebnis. Seit 175 Jahren treffen sich Schaumburger, Nienburger und Mindener zum Feiern in WIEDENSAHL.
Sehen und gesehen werden : auf der zwei Kilometer langen Flaniermeile begutachten die Besucher nicht nur das Angebot der Händler. Ein Gespräch hier, ein Handschlag da : auf dem Wiedensahler Markt haben Händler und Kunden ein offenes Wort.
Nicht umsonst heißt der Wiedensahler Martinimarkt im Volksmund vor wie hinter dem Kanal “Heiratsmarkt”. Bis heute drohen Mütter, zumeist mit einem Augenzwinkern, ihren Spätentwicklern und Stubenhocker mit Sätzen wie “Wir müssen mit dir wohl erst zum Heiratsmarkt”. Denn spätestens im Dunstkeller finden zu später Stunde einsame Herzen zueinander. Ab morgen zieht es wieder Tausende in das sonst so beschauliche Dörfchen am Rande Schaumburgs. Ab zehn Uhr ist der Markt geöffnet. Rechts und links der fast zwei Kilometer langen Marktmeile warten über 300 Aussteller und Marktbeschicker auf die Besucher. Doch nicht nur das Interesse an Schinken, Töpfen und Flaschenreinigern zieht die Schaumburgerinnen auf die Marktmeile. Auf jedem Schritt heißt es “sehen und gesehen werden”. Bereits vor 175 Jahren wurden mit einem Lächeln hier und einem freundlichen Wort da Ehen angebahnt. Die Männer dagegen halten sich seit Jahren zunächst an ein kühles Blondes. Neuigkeiten werden ausgetauscht, Prognosen erstellt und aus den Augenwinkeln die Schönheiten in Blond, Brünett oder Schwarz begutachtet.
Den Besuchern sei zudem angeraten, einen Parkplatz zu suchen, auf dem der Wagen im Notfall auch über Nacht stehen bleiben kann. Denn noch so mancher mit guten Vorsätzen hat seinen Heimweg nach einem langen Markttag zu Fuß angetreten. Ob im “Dunstkeller”, in “Boltens Deele”, “Steubers Saal”, die “Gaststätte Ronnenberg”, das mobile “Schwarzwaldstübchen” oder auch das große “Bayernzelt” - es gibt einfach zu viele, legendäre Treffpunkte auf dem Martinimarkt, die alten Bekannten, neuen Freunden oder potenziellen Eheleuten einen gemütlichen Platz offerieren.” ( Schaumburger Nachrichten )